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Newsletter – September | 2018

INTERIORS  &  INSPIRATIONEN 

Skandinavien in den schottischen Highlands

Am Rande des Caingorm Nationalparks liegt das Killiehuntly Farmhouse, das keiner Beschreibung wirklich gerecht wird. Nach dem Motto «less is more» ist es ein Ort mit Seele und Atmoshäre, welcher seinesgleichen sucht. Kein Möbel, kein Gegenstand beleidigt das geschulte Auge. Hier hat der Scandi-Scot-Style seinen Anfang genommen und wer einmal hier war, möchte nie mehr weg oder kommt ganz bestimmt wieder. Zur Gruppe von Wildland gehören auch die Kinloch-Lodge, Glenfeshie, Strathmore und das kleine Kyle House ganz hoch im schroffen Norden der Insel. Für die Gestaltung der Innenräume und des Gartens waren Ruth Kramer zuständig, die zusammen mit Anne, der Frau des Eigentümers, dem Ganzen eine sehr persönliche Note verliehen hat. Die Einrichtung ist durchdacht, von den skandinavischen Möbeln über das Tongeschirr bis zu den Pflegemitteln in den Badezimmern wurde nichts dem Zufall überlassen. Entstanden ist ein Ort, der Geschichte und Gegenwart aufs Beste in sich vereint.

killiehuntly.scotkinloch.scot | glenfeshie.scotstrathmore.scotkyle.scot | brucke49.ch

Glasgow - not only Mackintosh

Diesen Sommer wäre Charles Rennie Mackintosh 150 Jahre alt geworden - für Glasgow ein Grund für diverse Publikationen und Besichtigungsprogramme, um seine Bauten vermehrt der Öffentlichkeit bekannt und zugänglich zu machen - auf dem Bild das Windyhill-House in Kilmacolm, welches er wie viele seiner Entwürfe mit seiner Frau Margaret MacDonald gestaltet hat. Das Enfant Terrible der Schottischen Architektur, in seiner Zeit umstritten und wenig geschätzt, ist wie viele Künstler und Gestalter erst (zu) spät zu Ruhm und Ehre gelangt. Leider ist eines seiner wichtigsten Werke, die Glasgow Scool of Art, vor kurzem abgebrannt und unwiederruflich zerstört worden. Sehenswert und ihrer Zeit weit voraus sind auch die Bauten von Alexander «Greek» Thomson, der sich mit seinen an der griechischen Antike orientierten Bauten einen Namen im viktorianischen Glasgow gemacht hat. In den 1960er Jahren entstand die St. Bride's Church in East Kilbride, ein eindrückliches Beispiel des Brutalismus der Nachkriegsjahre, gebaut von den Architekten Gillespie, Kidd & Coia. 

crmsociety.com | alexanderthomsonsociety.org.uksbek.org

Blick zurück - London und Umgebung  

Wer sich für die Architektur der 1930er Jahre interessiert, findet im noblen South Kensington zwei eindrückliche Beispiele . In einer ruhigen Strasse steht das Cohen-Haus, welches der deutsche Architekt Erich Mendelsohn (1887 - 1953) zusammen mit seinem britischen Büropartner Serge Chermayeff gebaut hat - eine Ikone der Moderne, in ihrer Form eher an eine Fabrik als ein Wohngebäude erinnernd, leider verwahrlost und ungepflegt. Unmittelbar daneben, ebenfalls 1936 erbaut, befindet sich das Levy Haus von Walter Gropius und Maxwell Frye, gestaltet nach den Grundsätzen des Bauhauses. Die Hauptfassade mit den grossen Fensterflächen richtet sich gegen den Garten. Südengland ist auch eine Gegend mit wunderbaren, sehenswerten Gärten.  In Sissinghurst hat die berühmte Schriftstellerin Vita Sackville-West, bekannt auch wegen ihrer Beziehung zu Virgiania Woolf, ihren Traum verwirklicht und einen verzauberten Ort geschaffen. In den Nebengebäuden mit den prägnanten Dachabschlüssen wurde übrigens der Hopfen für das heimische Bier getrocknet. Bei genügend Zeit empfiehlt sich ein Ausflug nach Bexhll on Sea, wo der elegante De La Warr Pavilion von Erich Mendelsohn & Serge Chermayeff zu besichtigen ist.

nationaltrust.org.uk/sissinghurst-castle-gardenvisitbritain.com/ch/de/de-la-warr-pavilion

NEWS  AUS  ARCHITEKTUR  &  DESIGN

Neue Orte für Kunst & Design 

Eine wie mit Ziegeln umhäkelte Fassade verbirgt die Erweiterung der ehemaligen Power Station, welche die Tate Modern beherbergt - das Switch House. Wie bereits beim Umbau des ehemaligen Kraftwerkes haben die Architekten Herzog & de Meuron auch dieses Mal ein beeindruckendes Beispiel einer architektonischen Umsetzung geschaffen. Der sich nach oben verjüngende Glasbau mit der perforierten Ziegelhaut bietet mit seinen Falten und der fast ornamental wirkenden Oberfläche aus mehr als 300'000 Ziegelsteinen ein interessantes Wechselspiel aus Licht und Schatten. Vom neuen Design Museum waren wir hingegen eher enttäuscht - im von OMA sanft renovierten ehemaligen Commonwealth Institute vermochte auch die minimalistische Innenarchitektur von John Pawson nicht zu überzeugen - trotz des spektakulären Innenraaums unter dem expressiven Dach. Ein Highlight jedes Londoner Sommers ist der Pavilion der Serpentine Gallery, dieses Jahr von der mexikanischen Architektin Frida Escobedo gestaltet, die mit den Materialien ihres Heimatlandes eine halbtransparente, filigrane Konstruktion gebaut hat. Mit Betonziegeln versehene Wände umgeben einen Regenwasser-Pool und erzeugen eine Stimmung von Ruhe und Leichtigkeit. 

tate.org.uk/visit/tate-moderndesignmuseum.org | www.serpentinegalleries.org

Major Tom - british international 

Tom Dixon gestaltet ausserordentliche Dinge für den täglichen Gebrauch und konzentriert sich nicht auf einzelne Bereiche. Er entwirft alles, von Möbeln über Leuchten bis hin zu aussergewöhnlichen Accessoires. Er richtet Restaurants und Cafés ein, lanciert eine Kollektion für Ikea und residiert seit kurzem in einer alten Fabrik, wo er unter dem Begriff DRS, the design research studio, seine Projekte und Objekte entwirft und realisiert . Neu  ist das Pastaio in London Soho, mit einem industriell gestalteten Innenausbau - Highlight ist das farbige grafische Wandbild von Rob Lowe. Ein völlig anderes Parkett bedecken die «Industrial Landscapes» Teppiche, eine Zusammenarbeit mit Ege Carpets. Für Henessy entwarf Tom Dixon eine Cognacflasche, seine bronzefarbenen Leuchten hängen im Opera House Sidney, er gestaltet neben Möbeln Accessoires wie Kerzenständer aus Marmor, filigrane Glaskaraffen bis hin zur hochästhetischen Ausstattung einer Bar. Wir empfehlen einen Besuch im Coal Office, dem neuen Restaurant von Assaf Granit und Tom Dixon, mit konsequenter Einrichtung und exzellenter Middle-East-Küche.

tomdixon.net | designresearchstudio.net |  pastaio.londoncoaloffice.com

Das Zürcher Kunsthaus zeigt bis zum 18. November die Werke von Robert Delaunay, der sich vom Verfechter der konreten Kunst zu einer zentralen Figur der Pariser Avantgarde entwickelt hat. Seine intensive Beschäftigung mit Farbe und sein interesse an den physikalischen Gesetzen des Sehens bilden die Grundlage der Ausstellung mit über 80 Exponaten. Von Berlin nach Nottingham - in das von Caruso & St. John erbaute Nottingham Contemporary Museum - wanderte der Rückblick «The Log-O-Rithmic Slide Rule» auf das Werk von Trix und Robert Haussmann. Vom 2. November bis zum 7. Dezember ist sie nun unter dem Patronat des gta-Instituts in der ETH Hönggerberg in Zürich zu sehen. Über die kommende Haussmann-Publikation von Design&Design werden wir das nächste Mal berichten. Vor zwei Wochen hat das Zürcher Architekturzentrum ZAZ in der Villa Bellerive seine Türen geöffnet. Mit der Ausstellung über Alfred Breslauer, nach dessen Entwurf die Villa gebaut wurde und über seine Tochter, die Fotografin Marianne Breslauer macht ein gemeinsames Projekt von BSA, SIA, Architekturforum und der ETHZ den Anfang einer neuen Ausstellungsreihe. International steht die Orgatec in der Agenda, welche sich diesen Herbst mit visionären Konzepten für eine neue Arbeitskultur präsentiert.

kunsthaus.ch | nottinghamcontemporary.org | arch.ethz.ch | zaz-bellerive.ch | orgatec.de

Schindler Salmeron stellen den neuen Stuhl H/02-H-Stuhl vor, einen leichten Stapelstuhl aus Holz. H deshalb, weil die Beinquerschnitte hexagonal sind und dem Stuhl so eine unaufdringliche Eleganz verleihen. Sitz und Rückenlehne sind als gekrümmte Sperrholzflächen ausgebildet, so entstehen die typischen, intarsienartigen Details. Bei der neuen Edition von Atelier Pfister, kuratiert von Alfredo Häberli, fulminant präsentiert in der Cigarettenfabrik Zürich, haben verschiedene Schweizer Designer ihre Entwürfe vorgestellt. Frédéric Dedelley hat seinen Sessel Surpierre in neuen Farben gestaltet und This Weber hat eine neue Couchtischkollektion entwickelt. Gefallen hat uns die Leuchtenserie Camana von Jörg Boner, formschön und mit der innovativen Idee, das Kabel in die Leuchte zu integrieren. Und die Stuhlkollektion Viena von Stefan Zwicky für Seledue hat mit den Bezugsstoffen von Kvadrat und den Streifen von Paul Smith ein neues, attraktives Kleid erhalten.

schindlersalmeron.comwww.joergboner.ch | stefanzwicky.chwww.seledue.ch

LIEBLINGSORTE  IM FRÜHHERBST

Gerade im Herbst, wenn es draussen stürmt und regnet, bleibt man gerne im Warmen, um ein gutes Buch zu lesen oder am Kaminfeuer einen Drink zu geniessen - wobei auch ein Spaziergang durch eine fast unberührte Landschaft an der klaren Luft entspannen kann. All das ist im Monachyle Mhor Hotel möglich, einem schlichten Bauernhaus mit gemütlichen Zimmern, welche ohne die üblichen traditionellen Karomuster auskommen. Und die exzellente Küche trägt einiges zum Wohlbefinden bei. Zu Tom Lewis Unternehmung gehört auch das Mhor84 Motel, die kleine Schwester, welche sich spartanischer und um einiges preiswerter als das Monachyle erweist. In einem verwunschenen Park liegt das Hotel Ardanaisaig, ein leicht morbides Märchenschloss mit grandioser Aussicht, das sich in den letzten Jahren als Hochzeits-Location einen Namen gemacht hat. Wesentlich lebhafter geht es im neuen Citizen M in Glasgow zu, ein modernes Hotel mit Vitra-Möbeln und zeitgenössischer Kunst, wo man zwischen Café und Computer sitzt, Meetings abhält oder Sightseeings plant. 

monachylemhor.net | mhor84.net | ardanaiseig.com | citizenm.com

Von Menschen, Möbeln und Delikatessen 

Very hip und total angesagt sind die Läden von Yotam Ottolenghi, der mit seiner Mittelmeerküche und den exquisiten Süssigkeiten die Londoner verführt. Ebenso trendy ist das neue Lokal von Bill Granger in Notting Hill, wo Einheimische und Touristen zugleich Schlange stehen, um im stylish eingerichteten Interieur einen Kaffee zu trinken. Auch in London punktet Aesop mit konsequenter Innenarchitektur und herausragenden Produkten - zu sehen am Beispiel von Snohetta im Stadtteil Chelsea. In Kensington kauft man im Conran Shop Möbel und Accessoires vom Feinsten, die Auswahl ist gross und aktuell. Und wie jedes Mal machen wir einen Abstecher nach Covent Garden, um bei Neals Yard Dairy britischen Käse zu kaufen, der in Auswahl und Qualität mit seinen französischen Konkurrenten in Nichts nachsteht - besonders empfehlen können wir den Irish Cashel Blue, zu geniessen mit einem Stück Quittenpaste und den typisch englischen Oatcakes.

ottolenghi.co.uk | grangerandco.com | www.conranshop.co.uk | nealsyarddairy.co.uk

Die Zeiten, wo den Briten schlechte Küche nachgesagt wurde, sind definitiv vorbei. Eine Vielzahl an begabten und innovativen Köchen und Köchinnen überzeugen auch die empfindlichsten Geniesser. London verfügt über unzählige gute Lokale, wir empfehlen hier eine kleine Auswahl davon. Herausragendes Beispiel ist Fergus Henderson, der mit seiner Bibel «from nose to tail» die Kochwelt revolutioniert hat. Ein Besuch in seinem Restaurant  St. John ist ein Must, das Essen ein Genuss, die Einrichtung eine Freude. Für Liebhaber der italienischen Küche ist die Locanda Locatelli bereits seit Jahren eine der besten Adressen, das Lokal wie aus den 1970-er Jahren, die Italianità schnörkellos und perfekt. Im Moro kocht man innovativ mediterran, dort haben wir die beste Glacé unseres Lebens gegessen. Und um noch einmal auf den Norden zurückzukommen - in der Nähe von Oban, im Pierhouse in Port Appin, mit Blick auf einen Meeresarm und eine kleine Insel, werden fangfrische Hummer und Krabben serviert, es gibt Austern und warm geräucherten Lachs - auch hier ist nur das Beste gut genug.

stjohnrestaurant.com | locandalocatelli.com | moro.co.uk | pierhousehotel.co.uk

Wir freuen uns auf den Herbst mit seinen bunten Farben, auf Abende mit Freunden, das Ausprobieren neuer Rezepte, auf neue Projekte - für viele ist es auch die Zeit, der eigenen Wohnung etwas mehr Gemütlichkeit zu verleihen und sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten - dazu haben wir das nächste Mal einige Vorschläge für Euch bereit. Wir halten Euch weiterhin auf facebook und instagram auf dem Laufenden und der nächste Newsletter kommt schon bald. Und für Eure Vorschläge, Anregungen oder Fragen haben wir einen Email-Account eingerichtet: newsletter@neueraeume.ch

last but not least: Scones – tasty & very british | Zutaten: 900g Mehl, 200g weiche Butter, 500ml zimmerwarme Milch, 2EL Backpulver, 5 EL feiner Zucker & 1 Prise Salz. Mehl, Zucker, Salz und Backpulver gut mischen, dann die weiche Butter unterkneten. Im Anschluss die Milch zugeben, alles zusammen zu einem elastischen Teig verarbeiten. Den Teig ausrollen (1–1,5 cm dick) und mit einem runden Ausstecher oder einem Glas mit angefeuchtetem Rand Kreise von ca. 5–6 cm Durchmesser ausstechen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und die Scones darauf legen. Mit einem verquirlten Ei bestreichen und dann für ca. 12 - 15 Minuten im vorgeheizten Ofen bei 180–200 Grad goldgelb backen. Noch lauwarm mit Clotted Cream und Erdbeerkonfitüre servieren.

judith raeber für neue räume 19