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news from neue räume – März 2019

Wir lieben die neuen Cabins, die es uns ermöglichen, an abgelegenen Orten in der Natur zu übernachten. Vor allem in Skandinavien haben viele Familien ein kleines Haus an einem der einsamen Seen, um dort das Wochenende fernab des Stadtlebens zu geniessen. Die Auswahl ist gross - von modernen Pfahlbauten bis zum Baumhaus gibt es immer mehr Cabinhomes. Allen gemein ist eine minimale Ausstattung mit hohem Komfort.  Die dänische Firma Vipp, bekannt für hochwertige Alltagsgegenstände, hat mit ihrem Vipp Shelter einen idealen Rückzugsort geschaffen, inmitten der Natur, bis ins kleinste Detail durchdacht - aufstellbar an einem beliebigen Ort der ganzen Welt. Muji ermöglicht mit dem kompakten Prefab-House eine ausgeklügelte Minimalvariante auf neun Quadratmetern und die Cabins der schwedischen Architekten Cyrén & Cyrén schweben hoch über dem Boden in den Bäumen. 

vipp.com | dezeen.comcyren.se | 

In unserer von Schnellebigkeit und Gedankenlosigkeit geprägten Welt ist Umdenken angesagt - auch in Architektur und Design. So enstehen immer mehr interessante Entwürfe, welche aus recycelten und rezyklierbaren Materialien hergestellt werden. Anfänglich in kleinen Manufakturen gefertigt, interessieren sich nun auch grosse Labels für nachhaltige Projekte. Der holländische Designer Floris Wubben fertigt kunstvolle, futuristische Objektmöbel aus organischen Grundstoffen. Aus Schweden stammen die Akustik-Paneele der Firma Baux, welche aus papierähnlichen Pflanzenstoffen herhestellt werden. Die Serie wird in Zusammenarbeit mit dem Designstudio «Form Us With Love» entwickelt. Aus gebrauchten Fischernetzen wird die Ocean-Kolektion von Mater gefertigt - ein Beitrag zur Rettung der Meere. Partner für dieses Projekt ist die Leitung des Design-Erbes von Nanna und Joergen Ditzel und deren Archiv-Entwürfe von 1955. Auch Cassina setzt auf Recycling und im Fall der 16-teiligen Möbelserie von Philippe Starck auf Vegan - die Bezüge der einzelnen Stücke bestehen aus verarbeiteten Apfelschalen der Firma Frumat.

floriswubben.nl | baux.se | materdesign.de | cassina.com

und immer wieder: 100 Jahre Bauhaus

Wir feiern 100 Jahre Bauhaus und es gibt vieles zu sehen und zu entdecken. Mit Filmen wie «Lotte am Bauhaus» - welcher allerdings leider nicht sehr gelungen ist - vielfältigen Ausstellungen und interessanten Reportagen zieht die Faszination Moderne auch bisher eher uninteressierte Zeitgenossen in ihren Bann. Bei einer Übernachtung im original restaurierten Prellerhaus in Dessau kann man neu die inspirierende Atmosphäre hautnah erleben - in den Atelierhäusern haben unter anderem Marcel Breuer oder Anni Albers gewohnt - letztere (natürlich) auf der Damenetage. Möbelentwürfe werden neu aufgelegt, Klassiker sind in jedem Magazin und in allen Schaufenstern zu sehen. Erlebenswert sind auch zwei neuen Museen in Weimar und Dessau, wo die Bauhaus-Sammlung zu bewundern ist, man aber auch kritisch in die Zukunft blickt. 

bauhaus100.debauhausmuseumweimar.de | bauhaus-museum-dessau

Falten - Plissées - sind im Trend. Die Verarbeitung von Stoffen, worauf einst Issey Miyake seinen Erfolg begründete, ist wieder überall zu sehen. Der etwas antiqierte Look wurde aufgefrischt, die Falten zeigen sich grafisch reduziert und neu in untypischen Materialien wie Leder, Glas und Keramik. Die dänische Keramikmanufaktur Lyngby hat ihre klassische Vasen-Kollektion um Dosen und Gefässe erweitert. Molodesign kreiert mit Softwall elegante Wände aus gefaltetem Papier und ein Highlight jedes Intérieurs ist der Paravent «Minima Moralia» von Dante Goods and Bads. Auch Issey Miyake setzt weiterhin auf Plissée in seiner aktuellen Sommerkollektion - hier mit einem fantasievollen Mantel für den modebewussten Mann. 

lyngby.commolodesign.comdante.lu | isseymiyake.com

Im Prager Atelier von Lucie Koldova wurden einst Autos gewaschen - nun entstehen hier Objekte und Möbel von fragiler Schönheit. Lucie Koldova, die nach ihrem Studium in Prag für einige Jahre in Paris gelebt hat, ist allen Designliebhabern spätestens seit ihrer Inszenierung für das «Haus» an der imm 2018 bekannt. Sie gilt als Glas-Spezialistin, hat sie doch für den tschechischen Hersteller Brokis, als deren Artdirectorin sie seit  2012 fungiert, eine Reihe von auffälligen Leuchten entworfen. Am Material Glas fasziniert sie die Mischung von Zerbrechlichkeit und Stärke, von Transparenz und Formbarkeit. Seit einiger Zeit entwirft Lucie Koldova erfolgreich auch Möbel und Textilien wie das Sofa Corques für Per/Use, die Teppichserie Brush für Chevalier Edition oder den Sessel Celine für Freifrau - unter Einbezug aktueller Themen wie Nachhaltigkeit (Kork) oder Falten (Celine 2019). 

luciekoldova.combrokis.cz | peruse.be | freifrau.eu 

im Westen nicht viel Neues - imm & Maison et Objet 

Die Aussteller der imm 2019 setzten hauptsächlich auf Zeitlosigkeit, mit Materialien wie Marmor, Stein und edlen Hölzern.  Angesagt war edles Understatement, auf wagemutige Experimente wurde weitgehend verzichtet. An die Zeit des Art Déco erinnern die Sessel von Lievore Altherr für Arper. Aufgefallen sind uns die ungewöhnlichen Porzellan- Leuchten von Dante Goods and Bads für Rosenthal. An der Maison et Objet in Paris wurde Sebastian Herkner zum Designer des Jahres gekürt. Seine farbenfrohen, bonbonähnlichen Satztische mit dem passenden Namen «pastilles» sind ein perfekter Eycatcher im noch jungen Frühling. Aufgefallen und ganz im Sinne der angestrebten Nachhaltigkeit sind Liege und Stühle der sibirischen Designerin Anastasiya Koshcheeva gestaltet, welche mit ihrem Label Moya-Birchbark eine Kombination von traditionellem Handwerk und zeitgenössischem Design zeigt.

arper.com | editionvantreeck.com | moya-birchbark.com

Wir alle freuen uns über den Frühling und auf den Salone mit seinen Neuheiten. Wir freuen uns auf die faszinierende Stadt und darauf, viele interessante Menschen zu treffen und ebenso darauf, neue Kontakte zu knüpfen. 2019 findet der Salone zusammen mit der Euroluce statt und die Inszenierungen in der Stadt werden immer umfangreicher - oft sind dort die sehenswertesten Innovationen zu sehen. Dieses Jahr feiert der Salone das Genie Leonardo da Vinci mit verschiedenen Hommagen anlässlich seines 500. Todestages. Neu ist der Workplace 3.0 in den Hallen 22 - 24. Vom 5. bis 7. April findet zum 10. Mal die Blickfang Basel statt, dieses Mal in der renommierten Halle 2.0 am Messeplatz. Im Museum für Gestaltung liegt der Schwerpunkt der aktuellen Ausstellung mit Bally auf dem Geschäft mit dem Schuh (Toni Areal, bis zum 11. 8.). Eine bei «neue räume 19» geplante Sonderausstellung zeigt Designprojekte für den Kanton Graubünden - die Wettbewerbsunterlagen sind auf mobiglias.ch herunterzuladen, Einsendeschluss ist der 14. Juni 2019. 

salonemilano.it | blickfang.com | museum-gestaltung.ch | mobiglias.ch

LIEBLINGSORTE  IM  MÄRZ  -  ITALIA

Dafür, dass Matera in den 1950erJahren beinahe ausgestorben wäre, präsentiert sich die süditalienische Höhlenstadt heute von ihrer besten Seite. Als Kulturhauptstadt 2019 steht sie im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Die vor 8000 Jahren in den Tuffstein eingegrabenen Höhlen, Sassi genannt, wurden später mit gemauerten Anbauten erweitert. Als Wohnungen für die Ärmsten der Armen galten sie lange als Schandfleck Italiens. Carlo Levi hat die Situation der Bauern im Mezzogiorno in seinem Buch eindrücklich beschrieben. Pier Paolo Pasolini und Mel Gibson diente die eindrückliche Stadt als Kulisse für ihre Bibel-Verfilmungen. Seit 1993 mit der Ernennung zum Kulturerbe durch die UNESCO wird Matera vor allem von Künstlern und Kreativen bewohnt. In den Höhlen sind Boutique-Hotels entstanden, vor den Tuffsteinfelsen stehen moderne Stühle in angesagten Restaurants. Wegen der beschwerlichen Anfahrt durch die karge Landschaft wird Matera wahrscheinlich von den Massen verschont bleiben und so glücklicherweise die Chance haben, sich seine Authentizität zu bewahren.

palazzodelducamatera.it | oimari.it | enotecadaitosi.it

Noch etwas weiter südlich als die spröde Landschaft der Basilikata liegt Apulien, welches sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel entwickelt hat. Man übernachtet in einer der sorgfältig renovierten Masserie, besichtigt die Festung Castel del Monte und geniesst die unverfälschte Kochkunst des italienischen Südens. Da gibt es einfache Osterie direkt am Strand, Fischrestaurants wie aus den 1950-er Jahren und Entdeckungen mitten in der unberührten Landschaft. Die meisten Lokale sind mit dunklen Holzmöbeln eingerichtet, Gläser und Besteck glänzen auf den weissen Tischtüchern. Die wenigen modernen Restaurants, minimalistisch gestaltet und mit Design-Möbeln ausgestattet, wirken hier wie Fremdkörper - jedenfalls noch jetzt. Für gastronomische Erlebnisse empfehlen wir allen den Führer «Osterie d'Italia» mitzuführen oder besser gleich die entsprechende App zu installieren - wir sind damit immer bestens gefahren. 

masseriabarbera.it | ristorantelidobianco.com | Rua De Li Travaj in Patù  

Lieblingsdüfte im Frühling

Anstelle von schönen Läden und attraktiven Einkaufsmöglichkeiten schlagen wir Euch für den Frühling einen neuen Duft vor. Mittlerweile gibt es zahlreiche, individuell hergestellte Parfums aus natürlichen Ingredienzen. Parfums sind Experimente der modernen Alchimie. Die Farmacia Santa Maria Novella - übrigens ein Must bei einem Besuch der Stadt Florenz - setzt seit Jahrhunderten auf die Kraft der Natur. Ihre Düfte sind aktuell, das Sortiment gross. Sehr geheimnisvoll wirken die Ingredienzen der französischen Manufaktur LeLabo, nur schon die Flacons sind eine Augenweide. Aqua di Parma stellt neben seinen klassischen Duftnoten - einer davon ist übrigens das Lieblingsparfum des Präsidenten von «neue räume» - mit der Blu-Linie leichte Eau de Toilettes mit Frühlings- und Sommerblüten her, von Arancia di Capri bis zu Fico di Amalfi. Das französische Label Frédéric Malle verpflichtet verschiedenste Parfumeure für seine eigenwilligen Kreationen - einprägsam sind auch die Namen: French Lover, DansTes Bras oder Music For A While. Er ist's, der Frühling - schon 1829 liess der Dichter Eduard Mörike sein blaues Band durch die Lüfte fliegen und die süssen Düfte streiften das Land...  

smnovella.com | lelabofrangrances.comacquadiparma.comfredericmalle.com

Die Planung der 10. Edition von «neue räume» schreitet zügig voran und wir feilen an den  Themen für Sonderschauen und Abendveranstaltungen. Über Eure Ideen und Anregungen freuen wir uns auf news@neueraeume.ch. Mit dem Rezept des grossartigen Kochs und Kochbuchautors Claudio del Principe feiern wir den Frühling - was gibt es Besseres, als abendliche Italianità mit Trofie und einem Bärlauchpesto, dessen junge Blätter wir beim Waldspaziergang gepflückt haben? 

last but not least:  Trofie al Pesto - Pasta fertig kaufen oder nach dem Rezept von Claudio aus dem Kochbuch «a casa» herstellen. 100g Bärlauch waschen, vorsichtig trocknen und fein schneiden. Mit 100ml Olivenöl im Mörser leicht zerstossen. Dazu kommt eine Handvoll gerösteter Pinienkerne und ca. 20g geriebener Parmesan, feines Meersalz und schwarzer Pfeffer aus der Mühle. Die al dente gekochten, abgetropften Trofie mit einigen Löffeln Pesto mischen, auf die Teller verteilen und mit weiterem Pesto, ganz wenig Olivenöl und geriebenem Parmesan anreichern - und nicht vergessen, vor dem Geniessen den grasigen, frühlingshaften Duft einzuatmen! Dazu mit einem Glas fruchtigen Weisswein auf den Frühling anstossen.

judith raeber für neue räume 19